Es erwarten Sie 550 km markierte Wanderwege, davon 50 km ebene Wanderwege
welche auch mit Kinderwagen begangen werden können. Für
alle Wander- und Bergtouren empfehlen wir die Wanderkarte 'Kandersteg
und Umgebung' im Massstab 1:25'000. |
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Tourenvorschläge:
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Über den alten Gemmiweg
(Marschzeit 6 Std. 50 Min.) |
Meistbegangene Passroute vom Berner Oberland
ins Wallis. Vom jähen Abstieg von der Gemmipasshöhe
nach Leukerbad abgesehen, sehr angenehme, leichte Wanderung.
Besonders beeindruckend ist sie wegen der hochalpinen Szenerie,
der imposanten Fernsicht auf die Walliser Alpen un dem einmaligen
Tiefblick von der Gemmipasshöhe aus. Ein Bad in einer
der warmen Quellen Leukerbads lässt alle Müdigkeit
schwinden.
Karte |
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Detaillierter Routenbeschrieb
Vom Bahnhof Kandersteg dorfseitig dem Bahndamm entlang. Nach
5 Minuten wechselt das Teersträsschen auf die andere Seite
der Bahn. Wieder an die Kander gelangt, wandert man auf schönem
Spazierweg weiter, der zwischen Ufer und Waldsaum verläuft.
Am Pfadfinderzentrum vorbei zur Chäsmilchbrücke und
nun auf dem Trottoir nach Eggeschwand und zur Talstation der
Sunnbüelbahn. Hier trennt sich die Variante 1.
Von Eggeschwand erst auf der Strasse, dann auf dem breiten Gemmiweg
durch die Walliskehren zum Stock hinauf und nur leicht ansteigend
in die weite Spittelmatte, wo die Variante wieder auf die Hauptroute
trifft. Bei den letzten Lärchen, wenig oberhalb der Kantonsgrenze
Bern - Wallis, beginnt der Weg anzusteigen, um über eine
Talstufe das Hotel Schwarenbach zu erreichen, das auf ein 1742
erbautes Unterkunftshaus zurückgeht. In angenehmer Steigung
durch das Hochtälchen hinauf und etwas steiler über
den Seestutz zum Daubensee. Vom See-Ende nur noch kurz durch
den Blockhang aufwärts zum Hotel auf der Gemmipasshöhe.
Ganz unvermittelt hat man den grossartigen Kranz der Walliserriesen
von der Mischabel über Weisshorn, Zinalrothorn, Matterhorn
und Dent Blanche bis zum Mont Collon vor sich. Vom etwas erhöht
liegenden Hotel (Nähe Luftseilbahn-Bergstation) geniesst
man einen ungemein packenden Tiefblick auf Leukerbad.
Der Abstieg über die jäh abfallende Gemmiwand ist
kurzweilig und führt in vielen engen Kehren steil hinunter
in den vielbesuchten Kurort Leukerbad. |
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Die Gemmi
Die Gemmi ist ein sehr alter Passweg und soll schon in der Bronzezeit
begangen worden sein. Der ursprüngliche Name "Curmilz"
wird vom lateinischen "culmen" = Gipfel, Höhe
hergeleitet. Aus alten Reiseschilderungen vernehmen wir , dass
die Gemmi als schrecklich und gefährlich galt und nur dem
Trägerverkehr diente, der teilweise über Leitern ging.
Sebastian Münzer, der um 1540 herum eine Reise über
den Pass wagte, schrieb, dass ihm Herz und Beine zitterten,
als er von Leukerbad auf den Berg stieg. Im jahre 1677 gab es
schon eine Transportordnung über die Gemmi, in der festgehalten
wurde: 'Wenn ein Herr oder Frau, Manns- oder Weibsperson sich
über die Gemmi ins Leukerbad begeben will und mehr als
gewöhnlich schwer ist, so soll man zwölf Mann nehmen,
ist sie mittelmässig schwer, zehn Mann oder acht, ist sie
aber leicht, sechs oder vier Mann. Diesen soll zur Belohnung
gegeben werden 20 Batzen Brot und ein halb Pfund Käs.'
1805 erzählt ein Reiseführer: 'Gelangt man an den
fürchterlichen Weg, so setzt sich der Reisende mit dem
Gesicht nach hinten gekehrt, lässt sich die Augen verbinden
und die Träger schreiten singend weiter.' Noch Ende des
19 Jahrhunderts bedienten sich viele Touristen des Maultiers
oder des Gemmiwägelchens zur Reise über den Pass.
Heute führt über die Gemmi ein breiter Saumweg. |
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Streckenprofil
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Im Banne der Blümlisalp
(Marschzeit 7 Std. 30 Min.) oder gemütlich über den Heuberg
(Marschzeit 5 Std. 30 Min.) |
Kandersteg - Oeschinensee - Heuberg - Oberbärgli
- Oeschinensee - Kandersteg
Total Marschzeit 5 Std. 30 Min.
Grossartige Rundwanderung mit Tiefblick auf den Oeschinensee
und einmaliger Aussicht auf die Blümlisalpgruppe. Die klassische
Rundtour am Oeschinensee.
Kandersteg—Oeschinensee—Hohtürli—Griesalp—Kiental
Total Marschzeit 7 Std. 30 Min.
Einzigartige Passwanderung mit vielfältigsten Eindrücken.
Diese Bergwanderung vermittelt eine überwältigende
Einsicht in die Gletscherwelt an der Nordflanke der Blümlisalp.
Karte
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Detaillierter Routenbeschrieb
Vom Bahnhof Kandersteg in die Dorfmitte. Bei der Kirche einige
Schritte talauswärts und vor dem Tourismusbüro rechts
abbiegen. Durch den schattenspendenden Öschiwald geht's
aufwärts zum weltbekannten Oeschinensee. Der 60 m tiefe
See ist durch einen Felssturz vom Doldenhorn entstanden. Die
Schuttmassen stauten seine Fluten. Sein Abschluss ist unterirdisch
und tritt im Öschibach zutage.
Voll wilder Schönheit ist der Aufstieg vom See durch die
Felsbalmen zum Underbärgli hinauf. Etwas stärker ansteigend
erreicht man über weite Alpweiden und zwischen Felsbändern
hindurch das Oberbärgli, wo sich die Variante mit der Hauptroute
vereinigt.Über die langgezogene Seitenmoräne des Blümlisalpgletschers
steigt man in die Schutthalden am Südhang des Schwarzhorns.
Mit jeden Schritt wird die Sicht in die Schründe und Gletscher
der Bergriesen umfassender. Unvermittelt steht man auf der Passhöhe
des Hohtürli. Die Blümlisalphütte SAC, wo Nachtlager,
einfach Speisen und Getränke angeboten werden, befindet
sich noch rund 60 m weiter oben. In unmittelbarer Nähe
erheben sich die blendend weissen Gipfel der Blümlisalp.
Beim Abstieg auf die Kientaler Seite ist Vorsicht geboten! Einem
langgezogenen Felsband entlang windet sich das Weglein steil
abfallend nordwärts, wechselt durch dunkle Schutthalden
auf den mit spärlichem Graswuchs bewachsenen Weidgrat und
Hügel oberhalb Oberi Bundalp. Über Underi Bundalp
führt ein breiter Alpweg, den Bundbach zweimal querend,
zum Bundstäg hinab, schwenkt vor diesem hangaufwärts
und erreicht durch Wald und über Weide das Hotel Griesalp
und die Postautohaltestelle.
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Die Sage der Blümlisalp
Wo sich heute die Firnmulden und Gletscher der Blümlisalp
befinden, waren früher grasreiche Weiden. Es kam vor, dass
die Kühe dreimal des Tages gemolken werden konnten. Die
schöne, blumige Alp gehörte einem jungen Sennen, der
mit seinen Knechten und einer grossen Herde jeden Sommer den
Berg bezog. Einmal nahm sich der Senn ein junges Weib, das ihn
zu allem Schlechten verleitete. Damit sie nicht auf den harten
Steinen gehen brauchte, baute er von der Hütte zum Käsespeicher
eine Treppe aus schweren, goldgelben Käsen, pflasterte
diese mit Butter aus und wusch sie jeden Tag mit Milch sauber
ab. Von diesem übermütigen Tun vernahm die alte Mutter
des Sennen im Tale und eines Tages machte sie sich auf den Weg,
um ihren Sohn zu warnen. Matt, erschöpft und durstig langte
sie oben an und bat um einen Trunk Milch. Da gab ihr der schlechte
Sohn unter dem Gelächter seiner Frau ein Becken voller
Molke, in die er Unrat gestreut hatte. Empört erhob sich
die Mutter und sprach einen schrecklichen Fluch über ihn
aus: "Der Berg soll sich mit Eis bedecken und du und deine
Kathrin und deine Herde sollen darunter begraben werden!"
Dann nahm sie ihren Stab und stieg den steilen Weg ins Tal hinab.
Kaum hatte sie die Alp verlassen, so löste sich vom Berggipfel
ein grosser Teil des Gletscher los, stürzte über die
saftigen Triften hin und bedeckte die Menschen, das Vieh und
die Hütten mit mächtigen Eis- und Firnmassen. Noch
heute hört man das Gejohle des sündigen Sohnes und
das Brüllen seiner schönsten Leitkuh. |
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Streckenprofil
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Zum kristallklaren Blausee (Marschzeit
3 Std.) |
Kandersteg—Blausee—Frutigen
Total Marschzeit 3 Std.
Abwechslungsreiche, leichte und beschauliche Wanderung durch
den Talgrund des oberen Kandertals. Abstecher zum weltberühmten
Blausee und weiter in den Bezirkshauptort Frutigen. Ab Kandergrund
fast durchwegs auf geteertem, jedoch verkehrsarmen Strässchen.
Karte
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Detaillierter Routenbeschrieb
Vom Bahnhof Kandersteg dem Bahngelände talauswärts
folgen. Ein Spazierweg führt dem baumgesäumten Kanderufer
entlang zum Stauwehr, jenseits der Bahn- und Strassenunterführung.
Rechts drüben am Hang liegen die grossen Skisprungschanzen,
die das Skisprungtraining selbst im Sommer ermöglichen.
Das Natursträsschen biegt erneut zur Kander um und senkt
sich in grossen Schleifen durch lichten Bergwald zu den Hütten
am Undere Büel. Unterwegs prächtiger Ausblick zu den
Buelkehren der Talstrasse, wo in früheren Zeiten Auto-Bergrennen
stattfanden, zum verschlungenen Trassee der Lötschbergbahn
und zu den schroffen Wänden des Elsighorns und des Giesigrats.
Die Alphütten links und rechts des Weges erwecken den Eindruck,
mal befinde sich wirklich auf einer Alp. Die auffallend kahle
Felswand bei Mitholz erinnert an die schreckliche Explosion
im Dezember 1947. Im Felsen südlich der Station waren die
riesigen Munitionslager explodiert. Einer der ersten Schläge
brach nach Norden durch, zerfetzte den Wald und fegte die Bahnstation
weg. Die Hauptexplosion sprengte mit gelber Flamme die grosse
Felswand, zerstörte das Dörfchen und übersäte
die Gegend mit Munition und Steinen. Ein Dutzend Menschen fielen
der Explosion zum Opfer.
Den Gegensatz zu diesem Schreckensszenario bildet der von stillem
Wald umrahmte, weltberühmte Blausee mit seiner beeindruckenden
Forellenzucht. Er ist über einen Steg über die Kander
vom Wegweiser in 15 Minuten zu erreichen. In der bedeutenden
Forellenzucht wird die ursprünglich aus Nordamerika eingeführte
Regenbogenforelle aufgezogen. Sie bevorzugt kaltes, reines,
sauerstoffreiches Wasser, dazu einen schlammfreien, sauberen
Kiesgrund und laicht in der kalten Jahreszeit - Oktober bis
März. Bis zur Selbstversorgung des jungen Fisches benötigt
der Laich 410 Tagesgrade (Tage multipliziert mit Wassertemperatur).
Die Forellenzucht Blausee kann besichtigt werden.
Der Weiterweg nach Frutigen zieht sich in unmittelbarer Nähe
der Kander durch schattigen Wald leicht fallend zum Elektrizitätswerk
Inner Kandergrund hinab (zur Bushaltestelle Kandergrund 10 Min.).
Auf asphaltiertem Fahrsträsschen geht's nun weiter Richtung
Frutigen. Im Rücken bildet das mächtige Balmhorn den
markanten Talabschluss, während man vorausschauend bereits
die stolze Burgruine der Tellenburg gewahrt. Den Weg säumen
alte, kunstvoll beschriftete Bauernhäuser mit farbenfrohen
Blumengärten.
In Rybrügg lohnt sich ein Abstecher auf den Burghügel
zur gut erhaltenen Ruine Tellenburg. Diese war ursprünglich
zum Schutz des Lötschenpasses und des alten Gemmiweges
erbaut worden. Nach verschiedenen Handänderungen gelangte
sie 1400 "von grösser und schwärer mich in dieser
Sach tragenden Schulden wegen" an die Stadt Bern. Nun wohnten
fortan deren Kastlane auf der Tellenburg. Nach der Franzosenzeit
diente die Burg als Amtssitz, Gefängnis und später
als Armenhaus.
Der rauschenden Kander entlang erreicht man das alte Dörfchen
Kanderbrück und gelangt über den weiten Talboden zur
Eisenbahnbrücke und der Bahnlinie entlang zum Bahnhof Frutigen.
Brachten die Herstellung des Frutigtuches, die Fabrikation von
Zündhölzern, der Abbau von Schiefer und Braunkohle
und die Uhrensteinbohrerei um 1900 dem Bezirkshauptort einigen
Verdienst, so gewann 1913 (Eröffnung der Lötschberg-Bahnlinie)
der Tourismus stets an Einfluss. Viehzucht und -handel nehmen
aber immer noch einen beachtlichen Stellenwert ein. |
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Die Sage des Blausee
Hinten im Kandergrund lag einst farblos, wie andere Gewässer,
in tiefer Waldeinsamkeit der Blausee. Die versteinerten Tannen
auf seinem Grunde schimmerten grau zu den riesigen Felsblöcken,
die ihn umgaben. Nur Wildenten schwammen auf seinem Spiegel
und scheue Rehlein tranken von seinem Wasser. In mondhellen
Sommernächten weilten oft ein Jüngling und eine Jungfrau
an seinem Ufer. Verträumt genossen sie ihr junges Glück.
Einmal brachte der Jüngling einen Kahn und fuhr mit seiner
Liebsten auf dem stillen Seelein dahin. Dabei hegten sie schöne
Gedanken, denen künftige Jahre die Erfüllung bringen
sollten. Doch eines Tages stürzte der Bursche beim Wildheusammeln
über eine jähe Fluh zu Tode. Der Hüterbub brachte
die Kunde in das Tal und Hirten folgend mit dem Toten. Gramvoll
kniete die Jungfrau an der Leiche ihres Geliebten. Nachts floh
sie mit wehem Herzen zum stillen Seelein. Ungestüm stiess
sie den Kahn los, wild und ungebändig schlug sie in ihrem
Schmerz die Ruder - bis sie, vom Leide besiegt, kraftlos dahintrieb.
Es lockte sie, das Wasser der Vergessenheit zu trinken und die
kühlen Fluten löschten ihren Schmerz für immer.
Als ihre blauen Augen brachen, erhielt das Seelein dieselbe
Farbe. Es spiegelt sich seither so blau wie der Himmel und birgt
auf seinem Grunde das Geheimnis einer grossen Liebe. |
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Streckenprofil
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Über den Lötschenpass
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Gasterntal—Selden—Lötschenpass—Ferden
Als ältester Übergang zwischen Wallis und Bern zieht
der Lötschenpass noch heute viele Wanderer an. Die herrliche
Aussicht auf die Walliser Viertausender entlohnt Sie für
den strengen Aufstieg.
Landschaftlich grossartiger Gletscherpass. Herrlicher Blick
von der Passhöhe auf die Walliser Schneeriesen, vor allem
auf Bietschhorn und Mischabelgruppe. Der Abstieg erfolgt in
das sonngebräunte, blumengeschmückte Ferden mit seinen
charaktervollen Holzhäusern.
Karte
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Detaillierter Routenbeschrieb
Von den gastlichen Häusern von Gasterntal - Selden über
die Kander und in vielen Kehren hinauf auf die Gfelalp. Über
Weiden steigt der Weg nach Schönbüel, schwenkt unter
dem Gletscherabbruch westwärts ab und zieht sich erneut
zur Balme empor. Grossartiger Blick ostwärts über
den Kanderfirn zur Jungfrau.
Den Lötschengletscher (gefahrenlos mit Wanderschuhen zu
begehen) quert man oberhalb des Abbruchs. Weiss-rot-weisse Farbzeichen
und Stangen weisen die Richtung zur Seitenmoräne, über
die nun ein deutliches Weglein verläuft. Auch über
die nun zu ersteigende Felsnase folgt man den Farbzeichen. Das
Steilste ist geschafft und die breite Senke des Lötschenpasses
erreicht. Über felsige Flächen den Stierstutz
hinunter zu der prächtig gelegenen Kummenalp mit Berggasthaus.
700 m geht es nun rechts des Färdanbachs durch Wald hinunter
nach Ferden im Lötschental. |
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Der Lötschenpass
Dieser älteste Gletscherpass der Berner Alpen ist ein uralter
Völkerweg. Der Fund römischer Münzen erweist
seine frühe Benützung. Vor dem Ausbau des Gemmiweges
war er die wichtigste Verbindung ins Oberwallis. 1352 wird ein
Holzkreuz auf der Passhöhe erwähnt. 1384 und 1419
war der Pass Schauplatz von Fehden zwischen Bernern und Wallisern.
Als Handelsweg genoss der Lötschenpass eher zweideutigen
Ruhm. In einem Bericht über die Begehbarkeit der Alpenpässe
aus dem Jahre 1652 wird festgehalten: "Vom Kanderstäg
sind zwen Päss über die Bergen ins Wallis zu gehen.
Der eine über die Gemmi, der andere durch das Gasternthal
über den Lötschenberg. Diss Passes halb über
den Lötschenberg ist Bericht, dass im Sommer er wegen vielen
tieffen Schründen im Berg keineswegs zu gebruchen ist;
im Winter aber wol, wyll selbige Schründ mit Schnee verfüllt
werdend, und der Schnee also gefrürt, dass die Italiander
mit Vych hinüber kommen können."
1698 baute man auf der Bernerseite einen Saumweg zur Passhöhe,
die Grafenriedsche Strasse. Die Walliser sahen davon ab, den
Weg auf ihrer Seite fortzuführen, weil sie fürchteten,
den Bernern damit einen bequemen Einfallsweg zu offerieren.
Das bernische Wegstück zerfiel rasch wieder. Reste der
damaligen Stützmauern wurden in den 1992 eröffneten
"Römerweg" integriert. Eine Leistung von 700
Manntagen war nötig, um diesen, den Gletscher meidenden
Pfad, neu zu erstellen. |
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Streckenprofil
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Durchs blumen- & steinwildreiche
Üschenetäli (Marschzeit 5 Std. 50 Min.) |
Kandersteg—Inner Üschene—Engstligenalp
Ausserordentlich lohnender Übergang von Kandersteg durchs
blumenreiche Üschenetäli und über Ortele zum
steinwildreichen Engstligengrat. Kurzer aber steiler Abstieg
vom Tschingellochtighorn über den Ärtelengrat auf
die weite Engstligenalp am Fusse des Wildstrubel. Bergwanderung
ab Inner Üschene. Bei nassem oder nebligem Wetter ist vom
zweiten Teil der Wanderung (ab Inner Üschene) abzusehen.
Karte
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Detaillierter Routenbeschrieb
Vom Bahnhof Kandersteg dorfseitig dem Bahndamm entlang. Bald
unterquert das Teersträsschen die Bahnlinie, setzt über
die Kander und führt im Linksbogen zu dieser zurück.
Ein schöner Spaziergang verläuft zwischen Kanderufer
und Waldsaum taleinwärts zum Pfadfinderheim. Dieses geht
auf eine Idee Begründers der Pfadfinderbewegung, Lord Baden
Powell, zurück. Während seiner Ferientage in Kandersteg
fiel ihm ein leerstehendes Gebäude aus der Lötschbergtunnel-Bauzeit
auf. Zusammen mit dem damaligen Bundesfeldmeister des Schweizerischen
Pfadfinderbundes, Dr. W. von Bonstetten, gedachte er hier ein
Zentrum für Pfadfinder aus aller Welt zu verwirklichen.
Pfadfinderbünde aus Grossbritannien und den Niederlanden
und Sympathisanten aus den USA trugen zur Verwirklichung der
Idee bei. So entstand der Verein "Internationales Pfadfinderheim
Kandersteg".
Auf der Westseite der Kander bleibend führt der Weg durch
sanfte Wiesen talein, dann rechts hinauf durch Weiden und Wald,
das Alpsträsschen querend, in das Üeschinentälchen
zu den Sennhütten von Usser Üschene.
Auf dem Strässchen geht's an den Hütten von Balme
und Uf der Egge vorüber durch das weite Alpental zwischen
Üschenegrat und Lohnerkette nach Inner Üschene.
In Inner Üschene/Leimeren zweigt der Weg hangaufwärts
vom Strässchen ab und strebt ziemlich jäh ansteigend
dem Alpkessel von Ortele zu. Zur Zeit des Bergfrühlings,
um die Mitte des Monats Juni erfreuen zahllose Alpenblumen das
Auge. Neben der weissen und der Schwefelanemone stehen dicht
beieinander gelbe Flühblume und rote, behaarte Primel.
Auch der Enzian ist häufig.
Durch die Fluhbänder am Fusse des Ortelenhorns erreicht
man, stets stark ansteigend den Grat. Vorsichtig sind die lockeren
Geröllfelder an der Ostflanke der markanten Klettertürme
des Tschingellochtighorns zu queren. Beim Wegweiser an dessen
Süd-Ost-Ausläufer steht man bereits auf dem Engstligengrat,
der das Kandersteger vom Adelbodner Gebiet scheidet. Hier trifft
man neben zahlreich vorkommenden Gemsen das Murmeltier und nicht
zuletzt den STeinbock, der um 1960 neu angesiedelt wurde und
sich seither erfreulich vermehrt. In der Tiefe glänzt das
Tälliseeli und im Talhintergrund sind die gleissenden Firnfelder
des Tälligletschers zu erkennen.
Der Weg dreht nun spitzwinklig nach Westen um, senkt sich an
der Südflanke des Tschingellochtighorns steil hinunter
zum Ärtelengrat und erreicht über Chüematti den
weiten Alpkessel der Engstligenalp, die im Sommer 400 Stück
Vieh bestossen wird. Während des ganzen Abstiegs bietet
sich ein prächtiger Blick ins Tal der jungen Engstlige,
auf Adelboden, auf die breite Alp-Ebene und den schneebedeckten
Rücken des Wildstrubel. Gemütliche, heimelige Gaststätten
laden zum Verweilen ein, bevor man mit der Gondelbahn die Rückreise
antritt. |
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Die Üschenealp
Die Üschenealp ist die grösste Alpweide auf Kandersteger
Gemeindegebiet. Sie gehört der Üschene-Alpgenossenschaft,
die aus den Besitzern der 389,5 Kuhrechte gebildet wird. Der
Senn darf nach genau festgeschriebenen Regeln auch andere Tiere
sömmern, z. B. drei Kälber oder sechs Ziegen anstatt
einer Kuh.Der Alpboden gehört der Genossenschaft. Kuhrechte
und Hütten sind dagegen Privateigentum und können
verpachtet oder verkauft werden. Die genossenschaftliche Bewirtschaftung
drängt sich auf, da die Arbeiten im Alleingang nicht zu
bewältigen wären. Lawinen im Winter, Unwetter im Sommer
verwüsten oft weite Teile der Alp und machen Wege unpassierbar.
Dann ordnet der Bergvogt (Präsident der Alpgenossenschaft)
sogenannte "Wärch" an. Jeder Alpbenützer
hat pro Kuhrecht eine bestimmte Anzahl "Wärchstunden"
zu leisten. Wer nicht mitmacht, muss dies mit einem festgelegten
Geldbetrag abgelten. Auch muss für jedes Kuhrecht Werkgeld
und "Täll" bezahlt werden. Das Werkgeld dient
zur Finanzierung von Zaun- und Wegunterhalt, die "Täll"
wird im Interesse der Alpgenossenschaft eingesetzt.Die Alpbestossung
wird über die Bergrechnung vorgängig genau geregelt;
zum Festtag wird dagegen die Alpabfahrt. Die Tiere werden schön
herausgeputzt und mit Blumen und Glocken geschmückt, während
sich Sennen und Helfer in Kühermutz oder Tracht kleiden.
Die Alpabfahrt wird so zum Augen- und Ohrenschmaus für
Beteiligte und Zuschauer. |
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Streckenprofil
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Über die rote Chumme (Marschzeit
5 Std.) |
Sunnbüel—Rote Chumme—Engstligenalp
Klassische Bergwanderung über die weite Spittelmatte hinauf
zum Berghotel Schwarenbach und durch das stille Felsental der
Roten Chumme hinauf in den eindrücklichen Bergkessel des
Tälli. Zwischen Gletscher und Bergsee hinauf auf den steinwildreichen
Engstligengrat und über blumenreiche Alpen hinunter zu
den gastlichen Berghäusern auf der Engstligenalp. Bergwanderweg
ab Schwarenbach. Bei Nebelwetter ist von dieser Tour abzusehen,
da im Tälli auf weite Strecken kein Pfad zu erkennen ist.
Karte
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Detaillierter Routenbeschrieb
Detaillierter RoutenbeschriebVon der Bergstation der Luftseilbahn
Kandersteg-Sunnbüel leicht abwärts in die weite Spittelmatte.
Hier trifft man auf den breiten Gemmiweg und folgt diesem leicht
ansteigend taleinwärts. Rechts die helle Fluhreihe des
Üschenegrates, linker Hand das Gletschertal, das zwischen
Altels und Rinderhorn zum Schwarzgletscher und zum Zackengrat
steigt, über den die Normalroute zum Balmhorn führt.
Nicht verfehlen sollte man den kleinen Umweg an den Alphütten
vorüber zu den beiden hübschen Arvenseelein im mit
Lärchen durchmischten Arvenwald.
Bald passiert man die Kantonsgrenze Bern-Wallis und beginnt
stärker anzusteigen, um über eine Talstufe das Hotel
Schwarenbach zu erreichen, das auf ein 1742 erbautes Berghaus
zurückgeht.Bei der markanten Linkskurve des Gemmiweges
steigt ein Pfad steil rechts hinauf unter ein horizontal verlaufendes
Felsband. Diesem folgt man nun während längerer Zeit
bei sanfter Steigung. Oberhalb des Nordendes des Daubensees
dreht der Pfad plötzlich bergwärts in das enge Felsental
der Roten Chumme ab. Stark steigend gewinnt man rasch an Höhe.
Beruhigend wirkt das Bimmeln der Schafherden, die hier ihr karges
Gras suchen. Ab und zu jagt ein Kolkrabe oder gar ein Adler
einer schwärzlichen Viper nach, die sich auf einer heissen
Felsplatte sonnt.
Die Grathöhe zwischen Rotem Totz und Felsenhorn erreicht
man etwas nördlich Pt. 2628. Über Felsenbuckel und
Geröll geht es meist weglos kurz abwärts an den Rand
des Tälligletschers. Dieser ist stark mit Schutt zugedeckt.
Kaum ahnt man, dass man sich schon auf Eis befindet. Die Unterlage
ist zwar glatt und tückisch, von Gletscherspalten droht
jedoch keine Gefahr. Recht gemächlich steigt man nun zum
Sattel am Engstligengrat zwischen Tierhörnli und Chindbettihorn
auf. Umfassnd ist hier oben die Sicht: Rückwärts liegt
in der Tiefe der kleine Tällisee. Den Gletscher überragen
Rinderhorn, Altels, Balmhorn, Doldenhörner, Blüemlisalp
und Jungfrau. Drüben im Wallis gleissen Fletschhorn und
Weissmies. Eindrücklich ist auch der Blick voraus: Den
weiten Kessel der Engstligenalp umrahmen Wildstrubel, Ammertengrat,
Rotstock und Fitzer. Rechts davon öffnet sich der grüne
Talboden von Adelboden. Dahinter reihen sich die vielen Gipfel
der Niesenkette auf.
Auf gutem Weg steigt man nun steil ab zum 300 m tiefer liegenden
Tossenseeli und gelangt von hier aus über weiterhin stark
abfallende Alpweiden an den Rand der eindrücklichen Hochebene,
zu den Hütten von Märbenen. Hier wächst ein zartes
Futterpflänzchen, die "Märbena" (Plantago
alpina L.), auch Adelgras genannt, das dem Ort den Namen gegeben
hat. Über den weiten Alpboden der Engstligenalp gelangt
man zu den gastlichen Berghäusern und zur Bergstation der
Luftseilbahn. |
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Die Engstligenalp
Einst mag wohl hier ein See seine Wellen gekräuselt haben.
Heute weiden etwa 400 Stück Vieh das würzige Gras
auf der Ebene und an den Abhängen ringsum. Die ganze Alp
soll früher bewaldet gewesen sein. Walliser sollen, im
Zorn über einen missglückten Einfall nach Adelboden,
auf dem Rückzug Hütten und Wald verbrannt haben. Bis
1904 war der Weg durch die Fluh hinauf nur für mutige Berggänger
begehbar. Die weite Alp wurde als Pferdeweide benutzt. Die "Landgrichter-Bauern"
trieben ihre Jungpfeder dem Lohner entlang auf die hintere Engstligenalp
hinauf. Im altten, gemauerten Stafel beim grossen Stein hauste
der Schäfer, der an den Berghängen ringsum seine Herden
hütete und auch etwa Bericht ins Tal gab, wenn ein Pferd
der Unbill der rauhen Alp erlegen war. Durch die Luftseilbahn
wurde die Engstligenalp der Welt erschlossen. Sie ist heute,
besonders im Frühjahr, als Skigebiet weithin bekannt und
geschätzt.
Wer den Abstieg von der Engstligenalp zu Fuss der mühelosen
Talfahrt mit der Luftseilbahn vorziet, wird mit einem einzigartigen
Naturschauspiel belohnt: Bei den Gasthäusern wird westwärts
abgezweigt. Nach Überschreiten der Engstlige gelangt man
über das Chumi direkt zum oberen Engstligenfall hinunter.
Auf sicherem Steg setzt man über den Bach und fühlt
dabei den feinen Wasserstaub des stiebenden Falles. Vom Laufboden
fesselt dessen urgewaltige Pracht erneut. Vielleicht erspäht
man zugleich am Westhang des Lohners das Steinwild der Steinbock-Kolonie.
Nun führt der Weg, teilweise in den Felsen eingesprengt
und mit Drahtseilgeländern gesichert, über Wildheuhänge
und durch Lärchenwald zwischen den Flühen hinunter
in den Talboden.
Die herrlichen Engstligenfälle, das steinige Chäli
und die weite Engstligenalp stehen unter Naturschutz. |
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Streckenprofil
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Zur weiten Elsigenalp |
Kandersteg - Golitschenpass - Elsigenalp
Schöner Passübergang vom Kandertal zur weiten Elsigenalp.
Der Anstieg zum Golitschenpass ist steil und anstrengend. Er
führt über die wilde, bergige Golitschealp and die
sanfte Flanke des Engstligentales und bietet prächtigste
Ausblicke. Besonders die Rundsicht vom passnahen Golitschehöri
ist erhebend: Unzählige Gipfel der Vor- und Hochalpen säumen
den Horizont und auch die Tiefblicke ins Kandertal und auf die
weite Elsigenalp haben's in sich!Bei Regen und besonders bei
Nebelwetter ist von dieser Bergwanderung abzusehen.
Karte
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Detaillierter Routenbeschrieb
Beim Bahnhof Kandersteg unter der Bahnlinie und unter der Zufahrtsstrasse
zum Autoverlad hindurch. Beim Beamtenhaus der BLS beginnt der
Anstieg. In etlichen Schleifen auf breitem Weg den Wald hinan.
Über eine stille, ebene Waldweide zu den Weiden Uf der
Höh oberhalb Kandersteg.
Die Höh ist zwar nicht ein Aussichtspunkt im gewöhnlichen
Sinne; denn ein vorgelagerter Bergwald verdeckt mit sinen schönen
Fichten den ganzen Ferienort, Hotels, Bahn und Autos. Über
dem dunkeln, warmen Wald aber leuchtet im Halbkreis der Firnekranz
von Kanderstegs berühmten Bergen. Ebenen Weges, sogar leicht
sinkend, über die Weiden hinaus. Man hält sich and
die Bergseite. Zuäusserst münden vier Pfade zusammen.
Die Wanderroute führt bergan zu den Tannen, dann nach rechts
über den Graben und in vielen Windungen steil hinauf zum
Heufinel auf der Egg. Hoch oben ist die Sennhütte auf der
Golitschealp zu sehen. Über einen Graben hinüber und
durch Halden hinauf erreicht man sie.
Die Golitschealp bietet während 12 Wochen Nahrung für
30 Kühe. In der währschaften, geräumigen Sennhütte
finden die Tiere Obdach, und dort bereitet der Senn jeden Tag
einen schmackhaften Bergkäse zu. Dort, wo das Vieh nicht
weiden kann, wird in anstrengender Arbeit würziges Wildheu
gesammelt.
Von der oberen, südlichen Hüttenecke auf einem Pfad
über die Alpweiden hinauf. Kurzweiliger, aber nicht für
jedermann geeignet ist der Aufstieg über den Grat. Ein
Blick über die fürchterlichen Flühe hinaus nach
Mitholz und talauswärts hat's in sich! Nun über die
letzten Halden auf den sanften, begrasten Golitschenpass. Der
erste Blick fällt auf die Männiflue in der Niesenkette,
jenseits des Engstligentals. Es lohnt sich, die 14 m auf das
Golitschehöri (2194 m) nebenan zu steigen und von dort
aus den Blick in die Runde schweifen zu lassen. Ringsum gucken
Berggipfel hernieder. Viele Wanderer schauen stundenlang zu,
wie unten im Tal die Lötschbergbahn in den Kehrtunneln
von Blausee-Mitholz herumschlüpft. Zwischen Niesen und
Gehrihorn erblickt man den blauen Thunersee und in der Ferne
den Jura. Auf der Gegenseite geht es gleich ziemlich steil bergab
in die Mulde, dann in den Steinblöcken vorne stark nach
Süden auf die freie Alpweide und nun westwärts hinunter
zu den Sennhütten von Obere Elsige und hinab nach Undere
Elsige (Bergrestaurant, Unterkunft) und zur Bergstation der
Luftseilbahn Elsigenalp-Elsigbach.
Lohnend wäre auch ein Abstecher vom Golitschenpass aufs
nahe Elsighorn (2341 m) oder ein Gang von Obere Elsige zum klaren,
von uralten Arven umstandenen Elsigseelein inmitten weiter Alpenrosenfelder.
Aber auch das am Rückreiseweg liegende Achseten mit seinem
heimeligen Bergkirchlein lohnt einen Abstecher.
Bei Achseten überquerte in alter Zeit ein schwankender
Steg in wohl 25 m Höhe die wilde Engstlige, der "Hohe
Steg". Die Sage weiss dazu zu berichten: Franz, ein flotter
Bauernknecht, war heimlich seines Meisters Tochter versprochen.
Doch der Alte wollte einen vornehmeren Freier. Da sollte Franz
einen reichen Viehhändler taleinwärts begleiten. Doch
auf dem schmalen Weg gerieten die beiden in ein Gewitter. Der
Blitz fuhr in der Nähe in den Boden und schleuderte den
Viehhändler über die Fluh hinaus. Rasch eilte Franz
zu ihm, um dem Sterbenden beizustehen. Dieser übergab ihm
seine Geldtasche mit den Worten: "Ich habe keine Erben.
Weil du in meiner letzten Stunde bei mir bist, sollst du mein
Erbe sein." Der seltsame Tod des Viehhändlers wurde
jedoch Franz angelastet. Man glaubte ihm nicht. Er wurde unschuldig
hingerichtet. Voller Gram sprang seine Verlobte vom Hohen Steg
in den Tod. Noch heute hört man in Föhnnächten
ihr Weinen im Engstligengrund. |
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Ein Blick in die Urgeschichte
Der Aufstieg zur Golitschealp vermittelt einen einmaligen Einblick
in die Urgeschichte des Tales: Der grösste Teil des Gebiets
besteht aus Sedimentgestein - aus Gestein, das vor Millionen
Jahren auf einem Meeresboden abgelagert worden war.
Lange bevor die Gletscher die Landschaft zu formen begannen,
war dieses Gestein zu Bergketten aufgestossen worden. Die gut
zu erkennenden Falten und Brüche verraten, dass das Gebirge
dieser Gegend aus drei übereinandergeschobenen sogenannten
Decken besteht, die man als Wildhorn-, Gellihorn- und Doldenhorndecke
bezeichnet. Sie gehören zur Gruppe der helvetischen Decken,
die aus der Rhonetalfurche ausgepresst und über das Aaremassiv
geschoben wurden. Selbst der Laie vermag die Gesteinsfalten
und -brüche an der Bire oder oberhalb der Chluse ohne Schwierigkeit
auszumachen. Zwei gewaltige Bergstürze haben das Landschaftsbild
im Raume Kandersteg nach den Eiszeiten beeinflusst: Jener von
der Bire, der das Talbecken von Kandersteg lange abriegelte,
bis ein Murgang die Gesteinsmassen talwärts verfrachtete,
und der Bergsturz von den Fisistöcken, der an die jenseitigen
Talwand prallte und dadurch talauswärts gelenkt wurde.
Das Rutschgebiet der "Riseti" unterhalb der "Höh"
besteht aus von den Fisistöcken zu Tale gedonnerten Gesteinstrümmern.
Es ist bis heute nicht zur Ruhe gekommen. |
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Streckenprofil
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Kandersteger Hüttenwege
(Marschzeit 2 Std. 30 Min. - 4 Std. 15 Min.) |
Fründenhütte SAC / Doldenhornhütte
SAC / Balmhornhütte SAC
(Blümlisalphütte SAC vgl. Passwanderung Hohtürli,
Lötschentpasshütte vgl. Passwanderung Lötschenpass,
Lämmernhütte SAC vgl. Passwanderung Gemmi, Mutthornhütte
SAC nur für geübte Berggänger)
Kaum anderswo steht man der Bergwelt so nahe wie bei den Berghütten,
diesen Vorposten zu Hochgebirgs- und Klettertouren. Die Zugänge
zu den Hütten sind jedoch zuweilen recht exponiert. Das
Begehen solcher Wege erfordert Bergtüchtigkeit.
Die untenstehenden Routen bieten für jeden Geschmack etwas:
Während der Zugang zur Doldenhornhütte als einfach
eingestuft werden darf, erfordert der Aufstieg zur Fründenhütte
im oberen Teil Ausdauer und Vorsicht. Nicht jedermanns Sache
sind dagegen die Tiefblicke vom Felsenpfad aus, der zur Balmhornhütte
führt.
Bergtüchtigkeit und Schwindelfreiheit sind hier Voraussetzung.
Kinder anseilen! Der Rückweg erfolgt jeweils über
den gleichen Weg. Für alle drei Routen gilt: Bei Regen
und Nebel ist von der Wanderung abzusehen! Varianten für
Fründen- und Doldenhornhütte: Kandersteg - Oeschinen
mit Sesselbahn.
Zeiteinsparung ca. 1 Std.
Kandersteg—Oeschinensee—Fründenhütte
SAC
Marschzeit: 4 Std. 15 Min.
Bergwanderweg ab Oeschinensee. Vom Bahnhof Kandersteg zur
Kirche. Hier einige Schritte talauswärts und vor dem
Tourismusbüro rechts abschwenken. Durch den Öschiwald
hinauf zum Oeschinensee. Nun dem südlichen Seeufer entlang
zum Wald. Rechts ansteigend in verschiedenen Stufen aufwärts
zu Pt. 1936. Im obersten Teil ist der Weg seilgesichert. Vorsicht
ist dennoch am Platze! Unvermittelt steht man bei der Fründenhütte
SAC inmitten grossartiger Gletscherwelt.
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Streckenprofil
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Kandersteg—Biberg—Doldenhornhütte
SAC
Marschzeit: 2 Std. 30 Min.
Vom Bahnhof Kandersteg der Fründenhütte-Route in den
Öschiwald folgen. Beim sogenannten Bäretritt zweigt
der Weg rechts ab und steigt steil an. Nach Querung eines Felsbandes
(Vorsicht!) fast eben auf die baumbestandene Alp Biberg. Beim
Wegweiser Undere Biberg dem Waldsaum entlang steil hinauf zum
Obere Biberg. Der Ausblick aufs Kandertal von der auf einem
Felskopf stehenden Doldenhornhütte SAC ist unvergleichlich.
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Streckenprofil
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Kandersteg - Gasternholz - Balmhornhütte
SAC
Marschzeit: 3 Std. 15 Min.
Bergwanderweg ab Gasternholz. Vom Bahnhof Kandersteg dem Bahndamm
entlang taleinwärts. Nach Unterquerung der Bahnlinie auf
wunderschönem Spazierweg zur Chäsmilchbrücke.
Nach Eggenschwand der stiebenen Kander entlang hinauf ins Gasternholz
zum Restaurant Waldhaus.
Bei Pt. 1367 hält man rechts direkt auf die rauschenden
Wasserfälle und Wildbäche zu. Der nun folgende steile
Aufstieg über einen Felsenpfad ist nur absolut trittsicheren
und schwindelfreien Berggängern zu empfehlen. Der schmale
Pfad windet sich steil durch Felsbänder empor, quert Wildbäche
und Geröllfelder. Der Tiefblick über die beinahe senkrechten
Felswände ins Gasterntal lässt viele erschaudern.
Die Balmhornhütte steht auf prächtiger Aussichtskanzel.
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Streckenprofil
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Quelle: Kandersteg Tourismus, CH-3718 Kandersteg |
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